Das Gänseblümchen – Bellis perennis
Wer kennt es nicht, das Gänseblümchen. Überall blüht es und das zu jeder Jahreszeit, außer es ist frostig. Ob man es in seinem gepflegten Rasen haben möchte oder nicht, es taucht immer wieder auf. Die Hummeln und Bienen freuen sich vor allem im Frühjahr, wenn noch nicht so viele Blüten Nektar spenden, über diese kleinen Blüten. Aber Heilkräfte? Ja, auch diese kleine unscheinbare Pflanze hat Heilpotential. Welches, dass möchte ich im folgenden Artikel beschreiben.
Die Geschichte des Gänseblümchens
Bei den alten Germanen war das Gänseblümchen ein Symbol für den Neubeginn und die Fruchtbarkeit und damit der Göttin Freya geweiht. Im Norden wurde es nach dem Sonnengott „Baldurs Auge“ genannt weil der Stempel an die Sonne erinnert. Auch der Göttin Ostara, der Botin für Frühling und Fruchtbarkeit, war es geweiht. Die Übersetzung von Bellis perennis bedeutet so viel wie „ausdauernde Schönheit“, da es wie schon oben beschrieben fast das ganze Jahr blüht.
Einer Legende nach sollen die Gänseblümchen aus den Tränen der schönen Helena entstanden sein. Aber auch die Tränen Marias, die sie auf der Flucht nach Ägypten geweint haben soll, werden mit dem Gänseblümchen in Verbindung gebracht. Die rosige Färbung der äußeren Blütenblätter soll an das Blut Jesu erinnern.
Von der Farbgebung her erinnert es an die weißen Federn und den gelben Schnabel einer Gans, diese sollen zur Namensgebung beigetragen haben. Aber auch der bevorzugte Standort des Gänseblümchens, nämlich die Gänseweiden die durch organische Düngung sehr nährstoffreich sind, wobei höhere Gräser durch die Gänse kurzgehalten werden, so dass die kurzen Gänseblümchen hier sehr gut wachsen können.
Im 1. Jahrhundert wurde es von Plinius dem Älteren als Wundauflage beschrieben, aber auch in vielen anderen Kräuterbüchern der Jahrhunderte fand es immer wieder Einzug. Ob in der medizinischen Textsammlung von Nikolaus Frauenlob von Hirschberg im 15. Jahrhundert, im kleinen Destillierbuch von Hieronymus Brunschwig, aber auch bei den Ärzten und Vätern der Botanik Otto Brunfels, Leonhart Fuchs oder Hieronymus Bock. Überall fand das Gänseblümchen auch Massliebchen oder Tausendschön genannt, in deren verschiedensten Kräuterschriften Erwähnung.
Phytotherapeutischer Einsatz des Gänseblümchens
Am einfachsten kann man die Blüten des Gänseblümchen von ungedüngten Wiesen sammeln und in einen Wildkräutersalat mit Löwenzahn, Gundermann, Knoblauchsrauke, Giersch, Brennnessel und weiteren Frühlingskräutern mischen. Es sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch noch gesund. All diese Pflanzen helfen die Frühjahrsmüdigkeit schneller zu überwinden, da sie sowohl den Magen-Darm Trakt als auch die Nierenfunktion unterstützen und anregen.
Auf Grund seiner viele Vitamine, ätherischen Öle, Saponine, Gerbstoffe und Antioxidantien regt das Gänseblümchen den Stoffwechsel und die Verdauungssäfte in Magen-Darm und Leber (Galle) an. Seine leicht harntreibende Wirkung lässt es zusätzlich noch blutreinigend, antioxidativ und entzündungshemmend wirken. Des Weiteren hat eine Zubereitung mit Gänseblümchen eine leichte Cholesterin senkende Wirkung.
Bei Hautunreinheiten kann es innerlich als Tee (hier kann man noch Viola tricolor zugeben), oder auch äußerlich als Kompresse angewendet werden. Durch die entzündungshemmende Wirkung klärt sich das Hautbild mit der Zeit. Eine Anwendung als 4-6 wöchige Kur mit je 3x tägl. 1 Tasse Tee (2 Tl. Blütenköpfe auf 250ml heißes Wasser) ist hier zu empfehlen. Auch eine Tinktur oder eine selbst hergestellte Creme kann man anwenden.
Wie alle Korbblütler ist auch das Gänseblümchen ein großes Verletzungsmittel. Auf Prellungen und andere stumpfe Verletzungen kann man frisch gemörserte Gänseblümchen als Kompresse auflegen. Sie wirken leicht blutungsstillend, schmerzstillend, abschwellend und entzündungshemmend.
Die enthaltenen Saponine können bei festsitzendem Husten dafür sorgen, dass das Sekret flüssiger wird und besser abgehustet werden kann.
Ob als Tee, Tinktur, Salbe oder einfach die frische Pflanze, das Gänseblümchen ist ein Allrounder und alles andere als eine unscheinbare Pflanze die, obwohl man ständig auf sie tritt, immer wieder aufblüht!


Neues aus der Praxis Heilkraut
Die Flyer für den Aktionsmonat Naturerlebnis sind fertig und können gerne bei mir in der Praxis Heilkraut welche abgeholt werden. Wie auch in den letzten Jahren wird es wieder interessante Heilkräuterwanderungen geben und zwar am 21. und 22. Mai. Wie erwartet war die Wanderung am 21. Mai bereits schnell ausgebucht. Aber für den 22. Mai, wenn wir durch die Felder und Wiesen von Bornstein wandern, gibt es aktuell noch frei Plätze. Gerne eine kurze Mail oder anderweitige Nachricht an mich senden, ich melde mich so schnell wie möglich zurück.
Bis bald bleibt gesund
Eure Charlotte Bronst
