Augentrost – Euphrasia officinalis
Auf der Suche nach einer neuen Route für die Heilkräuterwanderungen im nächsten Jahr, ist mir eine winzig kleine Pflanze im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gefallen, der Augentrost. Sie ist so klein, dass man sie gerne übersieht, was sehr schade ist, da sie so segensreich wirken kann. Wie, das erfahrt Ihr im folgenden Artikel.
Geschichte des Augentrost
Schon früh wurden die Heilkundigen der sogenannten Signaturlehre auf den Augentrost aufmerksam, erinnert doch seine winzig kleinen Blüte an ein Auge mit Wimpern. Seinen botanischen Namen allerdings verdankt er der griechische Nymphe Euphrosyne, ihr sagte man nach, dass sie den Blick frei machen könne. „Sie erfreut das Auge und hebt die Stimmung derjenigen, deren Sehvermögen sich verbessern soll“. Der Augentrost galt auch als „Seherisches Kraut“ , es sollte die Einsicht fördern, Dinge so zu sehen wie sie in Wirklichkeit sind. Von den mittelalterlichen „Kräuterärzten“ wurde es als Gesichts- und somit die Sehkraft stärkendes Kraut verwendet. Aber auch Sebastian Kneipp und der Schweizer Kräuterpfarrer Künzle verwendeten eine Abkochung des Augentrost für überanstrengte Augen deren Sehkraft schwindet. So gelangte es über die Kräuterheilkunde zur Anthroposophischen Medizin, wo es auch heutzutage noch eingesetzt wird.
Phytotherapeutischer Einsatz von Augentrost
Auch heute noch gilt die Augenheilkunde als das große Einsatzgebiet des Augentrost. Seltener als Tee, sondern eher in Form von anthroposophischen Augentropfen oder homöopathischen Mitteln. Angewandt werden diese Medikamente bei nicht infektiösen Reizungen mit Fremdkörpergefühl zum Beispiel durch ein Gerstenkorn. Bei tränenden Augen zum Beispiel durch Allergien, wobei die Tränen „scharf“ sind also das Auge und das Umfeld reizen.
Des Weiteren kann der Tee auch bei leichten Erkältungskrankheiten wie Husten, Schnupfen und Heiserkeit angewendet werden. Bei Kindern soll er das Immunsystem und die Konstitution stärken und so die Abwehr von Erkältungserregern verbessern.
Durch seine Bitterstoffe kann ein Tee aus Augentrost auch bei Magen-Darm Beschwerden helfen. Er regt die Sekretion der Magensäfte an und fördert so die Verdauung. Eine deutliche Wirkung ist hier aber wissenschaftlich nicht belegt, so dass man sich eher in der sogenannten „Volksmedizin“ bewegt. Auch gibt es viele andere Pflanzen, deren Wirkung nachweislich ist, wie zum Beispiel der Beifuß (Artemisia officinalis) oder die echte Kamille.



Bevor Ihr homöopathische Mittel selbstständig einnehmt, fragt besser jemanden der sich damit auskennt, also mich. Auch sie können Nebenwirkungen haben und wahrscheinlich finde ich ein Mittel welches besser zu Euch und Euren Beschwerden passt.
Eure Charlotte
